Energy Awards 2017
Europäisches Verbundprojekt REstable zur Stromnetzstabilisierung ausgezeichnet
Am 28. September wurden die Gewinner der Energy Awards 2017 im Museum für Kommunikation in Berlin ausgezeichnet. Das Fraunhofer IWES in Kassel hat mit seinen Partnern aus Frankreich, Portugal und Deutschland den Sonderpreis European Energy Project für das europäische Verbundprojekt »REstable – Netzstabilisierende Systemdienstleistungen im Verbund europäischer Stromnetz-Regelzonen« erhalten.
Mit dem Sonderpreis »European Energy Project« vergibt die Energy Academy den Energy Award an ein herausragendes Projekt aus dem europäischen Ausland, das als Leuchtturmprojekt mit hohem Vorbildcharakter für ganz Europa fungiert.
Das übergeordnete Ziel des deutsch-französisch-portugiesischen Projekts REstable ist die Identifikation der wesentlichen technischen, wirtschaftlichen und regulatorischen Herausforderungen und Probleme bei einer Umstellung des europäischen Stromversorgungssystems auf erneuerbare Energien und die Erarbeitung geeigneter Lösungsstrategien, um langfristig ökonomisch sinnvolle Mechanismen zu entwickeln.
Das Projekt REstable wurde bereits im Juni 2016 mit dem Deutsch-Französischen Innovationspreis für Erneuerbare Energien ausgezeichnet. Zum Projektkonsortium zählen die Forschungseinrichtungen und Unternehmen: ARMINES MINES-ParisTech, Artelys, ENERCON, Fraunhofer IWES, HESPUL, HydroNEXT, INESC, TEC, Maïa Eolis, SolarWorld.
Sicherung der Netzstabilität beim Ausbau der schwankenden Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien
Für die Stabilität der Stromnetze liefern bisher konventionelle Kraftwerke sogenannte Systemdienstleistungen, um die Frequenz und Spannung in engen Grenzen konstant zu halten. Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien müssen diese Systemdienstleistungen nach und nach Windenergie-, Photovoltaik-, Wasserkraft- und Biogasanlagen übernehmen.
Die technischen und regulatorischen Bedingungen dafür sind in den europäischen Ländern aber noch sehr unterschiedlich. Das Projekt REstable soll zeigen, dass durch eine intelligente Verknüpfung der Anlagen auf europäischer Ebene diese Aufgaben effizienter gelöst werden können. Dazu werden sogenannte virtuelle Kraftwerke länderübergreifend die notwendige Vernetzung über moderne Informations- und Kommunikationstechnologien ermöglichen.
Ein virtuelles Kombikraftwerk ist ein modulares Echtzeitsystem, das es erlaubt, erneuerbare Energieanlagen zu überwachen, zu steuern, zu aggregieren und nach unterschiedlichen Strategien zu optimieren.
In der Zukunft sollen viele solcher virtuellen Kraftwerke Systemdienstleistungen mit erneuerbaren Energien bereitstellen und europäisch vernetzt agieren. Die im Projekt entwickelten Lösungen sind grundsätzlich auf andere Länder übertragbar und auf verschiedenste Regionen anpassbar.
Vor dem Hintergrund eines europäischen 100%-Erneuerbare-Energien-Szenarios wird die Übertragbarkeit auf das gesamte europäische entso-e-Verbundnetz untersucht, um daraus Meilensteine für die Umstellung der europäischen Energieversorgung auf erneuerbare Energien abzuleiten.
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