Wetter – der Treibstoff der Energiewende
Das Wetter hatte schon immer einen großen Einfluss auf die Planung und den Betrieb des deutschen Energiesystems. In der Vergangenheit umfassten diese Einflüsse primär den Energieverbrauch in den Sektoren Strom und Wärme, der stark durch die Temperatur, aber auch durch die Helligkeit bedingt ist. Gleichzeitig können extreme Wetterbedingungen wie Trockenperioden und Sturmereignisse seit jeher sicherheitskritische Effekte im konventionellen Kraftwerkspark verursachen.
Durch die Transformation des Energiesystems hin zu hohen Anteilen wetterabhängiger Energieträger hat sich die Wetterabhängigkeit deutlich gesteigert. Im Jahr 2020 wurden im Mittel bereits mehr als 37 % der Nettostromerzeugung in Deutschland durch Wind- und PV-Anlagen gedeckt, was die weiterhin wachsende Rolle des Wetters noch einmal deutlich unterstreicht. Hinzu kommt, dass verschiedenste sektorenübergreifende Flexibilitätsoptionen in der Erzeugung, im Verbrauch, aber auch in der Auslastung von Energieversorgungsstrukturen stark vom lokalen Wettergeschehen abhängen.