Forschungsprojekt IEA Projekt DHC Annex

Die Digitalisierung von Fernwärme- und Fernkältesystemen ist der Schlüssel, um das Gesamtsystem vom Erzeuger zum Endkunden noch effizienter und ressourcenschonender zu machen.

Gerade für ein zukünftiges und komplexer werdendes Energiesystem, in dem es auch im Wärmebereich gilt, dezentrale und fluktuierende erneuerbare Wärme und Kälte aus unterschiedlichen Quellen in ein Versorgungsnetz zu integrieren, sind neue digital basierte Regelungen für einen sicheren und optimierten Betrieb des Systems essenziell.

Der Schwerpunkt des internationalen Kooperationsprojekts liegt auf der Bewertung geeigneter Standards für die Datenintegration und der Beseitigung von Hindernissen, die das volle Potenzial der Kommunikation zwischen verschiedenen Bereichen und Akteuren in der zukünftigen Entwicklung der leitungsgebundenen Wärmeversorgung einschränken könnten. Ebenso sollen multidisziplinäre Ansätze für die Betriebsführung der Netze gefördert werden.

Das Projekt soll dazu beitragen, die weitere Verbreitung von Niedertemperaturnetzen der vierten Generation (4GDH:  Fourth Generation District Heating) zu unterstützen, indem deren Effizienz und Datennutzung als Basis für fundierte Entscheidungen im Netzbetrieb optimiert werden soll.

Dafür wird der gesamte Energiefluss, von der Erzeugung/Produktion über die Verteilung bis hin zu den Endnutzern, berücksichtigt. Dabei werden nicht nur technische als auch ökonomische Fragestellungen betrachtet.

Aufbauend auf dieser Motivation werden in dem Projekt folgende Ziele verfolgt:

• Sensibilisierung für die Vorteile der Integration von Daten und Signalen aus verschiedenen Bereichen des Wärmenetzbetriebs auf der Grundlage einer robusten und resilienten Kommunikationsinfrastruktur.
• Sammlung von Lösungen für Interoperabilität und Standardisierung der Datenkommunikation zwischen den beteiligten Akteuren und Komponenten in Fernwärme- und Fernkältenetzen.
• Bewertung nicht-technischer Hindernisse und fördernder Faktoren für Digitalisierungsprozesse in Fernwärme- und Fernkältesystemen, wie z. B. Geschäftsmodelle, rechtliche Aspekte und politische Instrumente.
• Bereitstellung eines aktualisierten Überblicks über den Stand der Technik der Digitalisierung von Fernwärmesystemen in Bezug auf F&E-Projekte, Demonstrationen und Fallstudien, auf Basis der Ergebnisse des Vorgängerprojekts IEA-DHC Annex TS4.

Das Kooperationsvorhaben IEA DHC Annex TS9 „Digitalisation of District Heating and Cooling: Improving Efficiency and Performance Through Data Integration” wird im Rahmen des Technology Collaboration Programme (TCP) District Heating and Cooling (DHC) der Internationalen Energieagentur (IEA) durchgeführt.