Hintergrund
Für Ertragsprognosen von Windenergieanlagen (WEA) sowie für Performance-Überprüfungen von WEA werden aktuell Messungen von Messmasten und Windprofil-Lidar verwendet. Allerdings ist die Repräsentativität dieser Messsysteme räumlich jeweils stark begrenzt. Ferner ist die Bestimmung der Anströmbedingungen an verschiedenen Windparkstandorten mit diesen etablierten Messmethoden aufwendig und mit signifikanten Unsicherheiten verbunden. Eine innovative Möglichkeit für die Bestimmung der Windbedingungen an verschiedenen Punkten bieten Multi-Lidar. Diese bestehen aus zwei oder mehr synchronisierten WindScanner-Geräten, die Messreichweiten von bis zu 8 km erreichen. Indem die Messvolumina der WindScanner gekreuzt werden, lassen sich virtuelle Messmasten realisieren. Multi-Lidar ermöglichen damit prinzipiell die Vermessung mehrerer Standorte im geplanten oder realisierten Windpark mit einem einzigen Messaufbau. Sie könnten somit die Strömungsmodellierung maßgeblich ergänzen bzw. ersetzen.
Projektziel
Bislang fehlt der Nachweis für die Eignung von Multi-Lidar für die Ertragsprognose und für die Standortkalibrierung. Es besteht ein Defizit an systematischer Vorgehensweise sowie der Quantifizierung der Messunsicherheiten. Dieser Eignungsnachweis sowie die erforderliche Messunsicherheitsabschätzung sollen im MILIA-Projekt erbracht werden. Übergeordnetes Ziel ist es, Unsicherheiten bei der Bestimmung des Windpotenzials und der Windströmung an komplexen Standorten zu reduzieren. Es sollen die technischen Voraussetzungen und Verfahren geschaffen werden, WindScanner als virtuelle Messmasten einzusetzen.