Paradigmenwechsel fordern neues Denken
Die aufgrund des Klimawandels erforderliche Energiewende und die rasant zunehmende Digitalisierung aller Lebensbereiche haben erhebliche Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft. Um deren Herausforderungen zu meistern und die sich neu ergebenden Chancen zu nutzen, müssen die alten Geschäftsmodelle »auf den Prüfstand«.
Die Umstellung von zentral betriebenen konventionellen Kraftwerken hin zu fluktuierend einspeisenden erneuerbaren Energien wird immer mehr dazu führen, dass untertägige Preisschwankungen zunehmen werden. Schon heute gibt es Zeiten, in denen die Börsenstrompreise negativ sind, weil die Erneuerbaren mehr Strom produzieren als benötigt wird. In anderen Zeiten werden konventionelle Kraftwerke zur Deckung des Strombedarfs benötigt, deren Preise aufgund des CO2-Zertifikatehandels sukzessive steigen werden. Flexibilität wird die zentrale »Schlüsselkompetenz« für eine möglichst kostengünstige Energiewende. Die Vermeidung von Überschussmengen erneuerbarer Energien reduziert nicht nur die CO2-Belastung, sondern spart auch Energiekosten.
Die Digitalisierung wirkt sich »disruptiv« auf viele Branchen und deren Geschäftsmodelle aus, wenn auch die Blockchain- Technologie wohl doch nicht die Energieversorgungsunternehmen komplett abschaffen wird, wie dies in deren Hype-Phase schon vermutet wurde.
Andererseits kann die Künstliche Intelligenz Beiträge leisten, die Koordination von Erzeugung und Verbrauch im Energiesystem zu verbessern und die zusätzlichen Erlöse an den Strombörsen durch geschicktes Handeln zu erzielen. Die Plattform-Technologien ermöglichen durch ihre Skalierungsfähigkeit neue Geschäftsmodelle.