Projekt-Ziel
Die Gebäudewärmeversorgung Deutschlands stellt aufgrund ihrer Größe und der langlebigen und trägen Infrastrukturen eine zentrale Herausforderung und einen entscheidenden Hebel für Klimaschutzmaßnamen dar. Für das Jahr 2030 bestehen übergeordnete Klimaziele für Europa und in Deutschland zusätzlich konkrete Sektorziele wobei die direkten Emissionen des Gebäudesektors um -66 % verringert werden sollen. Für das Jahr 2050 müsste mit dem internationalen Klimavertrag ein Emissionsziel von -95% THG angestrebt werden, wobei für den Gebäudesektor dann faktisch keine Emissionen mehr verbleiben und so ein klimaneutraler Gebäudesektor erreicht wird. Mit diesem Hintergrund steht die Frage im Mittelpunkt wie die Transformation des Wärmesektors in Rückkopplung mit Gesamtenergieversorgungssystem (möglichst kosteneffizient) ermöglicht werden kann.
Dieses Vorhaben zielt darauf, eine Brücke zwischen den Anforderungen einer erfolgreichen Energiewende und der Ausgestaltung der Sektorkopplung generell aus volkswirtschaftlich optimaler Sicht und den bislang größtenteils konventionell aufgestellten und unter betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen betriebenen Fernwärmesystemen zu schlagen. Die Ergebnisse sollen zum einen näher an die Bedingungen der Realität herangerückt werden, zum anderen soll Fernwärmebetreibern neben dem Zugang zu den generellen Ergebnissen auch eine konkrete betriebswirtschaftliche Beurteilung von Transformationspfaden für ihr individuellen Systeme ermöglicht werden.
Dafür sind im wesentlichen zwei Maßnahmen erforderlich:
1. Analyse der Wirksamkeit von regulatorischen Rahmenbedingungen für die Transformation der Fernwärme-Versorgung
2. Unterstützung der langfristigen Planung und Investitionsentscheidung
Analyse der Wirksamkeit von regulatorischen Rahmenbedingungen für die Transformation der Fernwärme-Versorgung
Das Ziel der wissenschaftlichen Studie war es aufbauend auf dem ersten Teilbericht zu bewerten, was ein schneller Ausbau von 30% Fernwärme die bis 2050 klimaneutral werden muss für den Wärmemarkt bedeutet und welche Anreize dafür notwendig sind. Wesentliche Ergebnisse der Studie Transformationspfade der Fernwärme in Rückkopplung mit dem Energiesystem und Notwendige Rahmenbedingungen sind, dass Wärmepumpen werden zur zentralen Technologie für eine Versorgung einer stark auszubauenden Fernwärme werden. Zusätzlich sind Industrieabwärmenutzung, Tiefengeothermie und Müll-Heizkraftwerke in den zentralen Fernwärmenetzen dauerhaft relevant. Um den Fernwärme- und EE-Wärmeausbau erreichen zu können, sind in der nächsten Dekade eine Förderung und effektive Anreize für Großwärmepumpen notwendig. Ein Förderrahmen für den Netzausbau muss die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber dezentraler Wärmeerzeugung gewährleisten. Eine weitere Absenkung der Stromkostenbestandteile und Erhöhung der CO2-Preise ermöglicht schneller höhere EE-Anteile in der Fernwärme.
Weitere Schlussfolgerungen finden Sie in der Management Summary der Studie.