Forschungsprojekt "PnP Netze – Netzbildende Regelung für verteilte Stromrichter" gewinnt ISGAN Award of Excellence 2024

Das Forschungsprojekt "PnP Netze – Netzbildende Regelung für verteilte Stromrichter" wurde mit dem 10th ISGAN Award of Excellence ausgezeichnet. Der Preis, der von der International Smart Grid Action Network (ISGAN) in Zusammenarbeit mit der Global Smart Energy Federation (GSEF) vergeben wird, zeichnet herausragende Innovationen im Bereich der Smart Grid-Technologien aus.

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Axel Seibel (links) und Tobias Erckrath mit dem ISGAN Award für das Forschungsprojekt "PnP-Netze".
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Das Projektteam (von links) Daniel Stracke, Matthias Klee, Axel Seibel, Jonas Steffen, Fabian Schnabel, Tobias Erckrath, Dr. Ron Brandl und Peter Unruh.
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Der ISGAN Award of Excellence 2024 für das Forschungsprojekt "PnP Netze – Netzbildende Regelung für verteilte Stromrichter".

Der Preis wurde im Rahmen des diesjährigen Wettbewerbs unter dem Motto „Flexibility for Grid Resilience“ vergeben. Angesichts des Klimawandels und den damit einhergehenden Herausforderungen betont die Jury die Bedeutung von flexiblen und resilienten Stromnetzen. Die Fähigkeit von Energienetzen, flexibel auf Störungen zu reagieren und sich schnell anzupassen, ist entscheidend für die zukünftige Energieversorgung und die Einbindung erneuerbarer Energiequellen.

Das Forschungsprojekt „PnP Netze“ verfolgte das Ziel, ein vom Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE patentiertes netzbildendes Regelverfahren zu validieren, das besonders für den Einsatz von dezentral verteilten netzbildenden Stromrichtern geeignet ist. Die netzbildenden Stromrichter agieren in diesem Zuge autark und ohne übergeordnete Kommunikation und ermöglichen es, stabile Inselnetze effizienter aufzubauen – ein essenzieller Faktor für die Steigerung der Resilienz von modernen Energiesystemen. Insbesondere bei Katastrophenfällen, in denen die Netzanbindung an übergeordnete Netzabschnitt ausfallen kann, können solche Inselnetze kritische Infrastrukturen wie Krankenhäuser und Behörden zuverlässig mit Strom versorgen.

Tobias Erckrath, Projektleiter am Fraunhofer IEE, erläutert die Relevanz der Resultate: „Die Ergebnisse unterstreichen, dass netzbildende Stromrichter eine Schlüsseltechnologie für resiliente Energiesysteme sind, indem sie Inselnetze stabilisieren, kritische Infrastrukturen sichern und so ein entscheidender Baustein für eine nachhaltige und dezentral ausgerichtete Energieversorgung sind.”

Mit der Entwicklung eines Plug-and-Play-fähigen Regelungsverfahrens trägt das Projekt dazu bei, Stromrichter flexibel im Netz zu integrieren und die typischerweise aufwendige und spezifische Anpassung von Parametern an die jeweilige Netzarchitektur maßgeblich zu reduzieren. Diese Technologie stellt eine praxisnahe Antwort auf die Herausforderungen zukünftiger Stromnetze dar und kann maßgeblich zur Erhöhung der Netzstabilität beitragen.

“Netzbildende Stromrichter werden zukünftig weltweit in öffentlichen Stromnetzen zur Erhöhung der Versorgungssicherheit eingesetzt. Sie sind eine Schlüsselkomponente für die Energiewende. Unsere Mission ist, dass diese Systeme auch mit den stetig steigenden Anforderungen stabil die Versorgungssicherheit für Bevölkerung und Industrie garantieren. Für die aktuelle Integration der großen Batterieparks in öffentliche Netze bieten sich solche Verfahren an als auch zur Versorgung von kritischer Infrastruktur im Katastrophenfall”, betont Axel Seibel, Geschäftsfeldleiter Leistungselektronik und elektrische Antriebssysteme. 

Der Gewinn des ISGAN Award of Excellence 2024 unterstreicht die Bedeutung von „PnP Netze“ und zeigt, wie netzbildende Stromrichter zur Gestaltung einer sicheren und nachhaltigen Energiezukunft beitragen können. 

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