Die Stadt Recklinghausen hat beschlossen die ehemalige Trabrennbahn im Stadtteil Hillerheide zu einem nachhaltigen und zukunftsfähigen Quartier weiterzuentwickeln. Auf Grundlage des „Integrierten Stadtentwicklungskonzept Hillerheide (ISEK Hillerheide)“ wurde die Stadtentwicklungsgesellschaft Recklinghausen mit der Umsetzung und Realisierung des ISEK Hillerheide beauftragt. Für die Umsetzung des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts wurden vom Rat im Jahr 2015 die fünf Leitprojekte (Zukunftskonzept ehemalige Trabrennbahn, Städtebauliche Integration Blitzkuhlenstraße, Attraktive Mitte Getrudisplatz, Stadtteilleben – Vorhandenes ergänzen und vernetzen und Energetische Quartierssanierung) definiert. Im Rahmen des ersten Leitprojekts „Zukunftskonzept ehemalige Trabrennbahn“ steht die Entwicklung der innerstädtischen Brachfläche des ehemaligen Trabrennbahnareals im Fokus der Betrachtung. Die Brachfläche liegt an der Blitzkuhlenstraße im Stadtteil Recklinghausen Hillerheide und umfasst rund 34 ha. Neben der ehemaligen Trabrennbahn mit den dazugehörigen Gebäuden (Stallungen, Garagen, Tribüne) befinden sich weitere Gebäude mit Wohn- und nicht Wohnnutzung auf dem Areal.
Die zentrale Aufgabe dieses Projektes ist die Entwicklung eines nachhaltigen und zukunftsfähigen Energieversorgungskonzepts für die geplante Neubausiedlung im Rahmen der städtebaulichen Masterplanung. Die Ziele, wie der Verzicht der Nutzung fossiler Energieträger, werden durch ein übergeordnetes Leitbild zur nachhaltigen Quartiersentwicklung spezifiziert. Im Zuge des Energieversorgungskonzepts werden verschiedene Möglichkeiten zur Energieversorgung des Neubaugebiets unter Berücksichtigung von lokal verfügbaren EE-Ressourcen untersucht. Darüber hinaus werden ihre Umsetzbarkeit im Hinblick auf spätere Betreiberlösungen, Nachhaltigkeit, Effizienz und Wirtschaftlichkeit anhand des von Fh IEE entwickelten Quartierstools gegenübergestellt und bewertet. Hierzu werden insbesondere die leitungsgebundenen Wärmeversorgungsoptionen berücksichtigt, wie zum Beispiel ein kaltes Nahwärmenetz mit einer zentralen Umweltwärmequelle (Erdwärmekollektor unter dem See) und dezentralen Wärmepumpen sowie ein solares Niedertemperatur-Nahwärmenetz mit einem Saisonalen Speicher.
Durch die frühe Einbindung und Abstimmung der städtebaulichen und energetischen Aspekte ist eine optimierte Anpassung von Energieversorgung und Siedlungsplanung möglich. Räume für die Energieversorgungssysteme, die energetische Nutzung der Quartiersinfrastruktur sowie die Ausrichtung und Gestaltung der Gebäude können somit optimal in das Gesamtkonzept der Siedlung eingebracht und umgesetzt werden.