Erdgase weisen je nach Herkunft unterschiedliche Brennwerte auf, die auch innerhalb der Erdgasnetze mit einer eichpflichtigen Messung erfasst werden müssen. Hierzu werden Prozessgaschromatographen (PGC) eingesetzt. Bisherige PGC konnten ausschließlich in Gebäuden betrieben werden, nicht jedoch direkt auf der Erdgas-Pipeline, was teils bis zu 100 Meter lange Gasentnahmeleitungen notwendig macht, um das Gas von der Pipeline zum Analysegerät zu transportieren. Dadurch wird dem Erdgasnetz deutlich mehr Gas entnommen, als für die Analyse notwendig wäre. Da dieser Messgasstrom nicht mehr zurück in das Erdgasnetz geleitet wird, findet eine Emission in die Atmosphäre statt.
Projektziel ist es erstmalig einen kompakten PGC-Transmitter für die eichpflichtige Messung von Erdgas und regenerativen methan- und wasserstoffreichen Gasen zu entwickeln. Ein solcher Transmitter ist für den direkten Einbau in, bzw. auf Gaspipelines vorgesehen. Die Entwicklung wird im Labor und in Feldtests in Zusammenarbeit mit zwei assoziierten Partnern aus der Erdgastransport-Branche im Feld getestet. Ergebnis der Entwicklung und des Projektes soll ein durch die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) eichpflichtig zulassungsfähiges Gerät sein, das für Erdgase, Biomethan, synthetisch hergestelltes Methan (SNG) aus PtG-Anlagen und mit bis zu 20 Vol.-% Wasserstoff (H2) versetzten Erdgasen einsetzbar sein soll.
Ziel der Entwicklung ist es dabei insbesondere auch die Methanemissionen einer solchen Messstelle signifikant zu reduzieren. Da Methan gemäß Umweltbundesamt eine um den Faktor 25 höhere Klimaschädlichkeit aufweist als CO2, soll mit dem Projekt ein Beitrag dazu geleistet werden, den Energieträger (Erd-)Gas ökologisch nachhaltiger bereitzustellen.