Wärmepumpen in Bestandsquartieren
Im Neubaumarkt hat sich die Wärmepumpe als die dominierende Heiztechnologie etabliert, hier nimmt der Anteil von Luft-Wasser-Wärmepumpen, z.B. auch verglichen mit Geothermie-Wärmepumpen, kontinuierlich zu. Völlig anders stellt sich die Situation im Gebäudebestand dar. Bedingung für den Einsatz von Luftwärmepumpen ist hier zumeist eine aufwändige energetische Sanierung des Gebäudes. In dichter besiedelten Bereichen stellt sich zusätzlich die Frage des Aufstellorts im Hinblick auf Platzbedarf und Geräuschentwicklungen im Außenraum.
Als mögliche Systemlösung für den Bestand bietet sich daher vor allem die Nutzung von oberflächennaher Geothermie mittels Erdwärmesonden sowie lokal begrenzt auch Abwärme, Grund- oder auch Oberflächenwasser an. Im Quartiersmaßstab kann aufgrund der Infrastrukturabhängigkeiten die Verantwortung für den notwendigen Umbau jedoch nicht ausschließlich bei den Nutzern/Gebäudeeigentümern gesehen werden, sondern bedingt ein aktives Steuern seitens des Gesetzgebers, der Städte und Gemeinden sowie der jeweiligen Versorgungsunternehmen. Dabei müssen Umbauprozesse verstanden und bereits heute angestoßen werden, damit, wenn durch zukünftige Marktprozesse wie etwa CO2-Bepreisung oder Flexibilitätsmärkte eine Wirtschaftlichkeit gegeben ist, diese auch im großen Umfang umgesetzt werden können.
Hierzu ist die detaillierte Erarbeitung der technischen, regulatorischen und ökonomischen Anforderungen für die Versorgung von Quartieren erforderlich, worauf aufbauend die kommunalen Entwicklungsmöglichkeiten sowie Prozessschritte der Umgestaltung der Wärmeversorgung im Quartier und in der Stadt aufgezeigt werden.